Chronik

Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht

Marie von Ebner-Eschenbach

 

1937 Gründungs-Versammlung: 30. Januar 1937 20.00 Uhr, Gasthaus Krone Stetten. Auf Initiative von Herrn Walter Fischer, Lehrer und Oskar Wettstein, Niederrohrdorf, wurde ein Gründungs-Referat über Vogelschutz und Schädlingsbekämpfung, mit Lichtbildern, abgehalten. Referent ist Herr Stirnemann, Aarau. Nach dem Vortrag wurde die Gründung des Vereines mit einem jährlichen Vereinsbeitrag von Fr. 1.50 beschlossen. 27 Anwesende haben die Schriftenbögen unterzeichnet. Es wurde der erste Vorstand gewählt.

1. Vorstandssitzung: 16. Februar 1937 20.00 Uhr, Gasthaus Krone Stetten. Es wurde beschlossen 20 – 30 Nistkästen von der Firma Egloff Metallwarenfabrik Niederrohrdorf anzuschaffen. Infolge Finanzknappheit wurden aber nur deren 5 bestellt. Später wurden bis zu 75 Stück angeschafft. 1. Exkursion: Am Pfingstmontag dem 17. Mai 1937, morgens von 04.30 Uhr bis 09.00 Uhr. Unter der Leitung von Oskar Wettstein versammelten sich 14 Mitglieder von Stetten sowie 12 Interessenten vom Nachbardorf Tägerig. Sammelplatz Central Stetten.

1938 1. Generalversammlung: 21. Februar 1938, Gasthaus Krone Stetten. Mit 19 Mitgliedern ging diese Generalversammlung über die Bühne. Es wurde beschlossen, dass die Jahresbeiträge an der GV bezahlt werden. Der Vogelfutterverkauf wird von J. Fischer zur Krone organisiert. Jünglinge bis zum 18. Lebensjahr werden als Freimitglieder aufgenommen. Es wurde ein Gesuch an den Rat von Stetten gestellt um Beitrag in die Kasse. Fr. 2O.- wurden uns von den Behörden bewilligt. Die 1. Reise führte uns per Velo zur Vogelwarte Sempach.

1939 Grenzbesetzung: Krieg. Einrücken für unsere Wehrmacht. 1939 bis 1941 keine weiteren Angaben.

1941 An der Generalversammlung vom 20. März 1941 wird ein Obmann gesucht. Gewählt wurde Ernst Gerber-Sutter. Oskar Wettstein hielt einen Vortrag über Raubvögel. Die jährliche Exkursion wurde von Herrn Koch, Remetschwil, durchgeführt.

1943 Grenzbesetzung: Krieg. Trotzdem wurde eine GV am 13. März 1943 in der Krone Stetten abgehalten. Viele Mitglieder und Nichtmitglieder waren anwesend.

1949 An der Generalversammlung werden die Rechnungen von 1946-1948 genehmigt. Der Verein hat ein Vermögen von Fr. 504.90. Der Vorstand wird von bisher drei auf fünf Mitglieder erweitert. Der Lichtbildervortrag freie Gottes-Natur wurde an der GV gezeigt.

1953 Nach 17 Jahren im Vorstand demissionierten der Präsident Walter Fischer und der Kassier Hermann Fischer.

1958 Von 1953 – 1957 erfuhr der Verein, durch Vernachlässigung des Präsidenten Franz Geissmann, einen Stillstand. Durch die Initiative von Franz Hunn und Jakob Regez wurde eine ausserordentliche GV einberufen. Ein Teil des Vorstandes wurde ausgewechselt. Lichtbildervortrag über Lappland.

1960 Der Mitgliederbeitrag wird von Fr. 1.50 auf Fr. 2.- erhöht, der Gemeindebeitrag von Fr. 50.- auf Fr. 100-. Es wird ein Wettbewerb für die Schuljugend organisiert. Der Präsident Jakob Regez bestand das Examen als Exkursions-Leiter. Von 41 Teilnehmern bestanden deren 9. Filmvortrag: Hollandreise und König der Lüfte.

1962 Bestand 79 Mitglieder. Der Verein hat 72 Nistkästen. In diesem Jahr fanden zwei Exkursionen statt. Der Verein ist 25 Jahre alt, es gibt eine kleine Feier. Neu werden die Vorstandsmitglieder alle zwei Jahre gewählt.

1964 Bestand 97 Mitglieder. Kassier und Aktuar erhalten neu als Belohnung Fr. 20.- im Jahr. Film an der GV über unseren Wald.

1965 Der Mitgliederbestand hat die 100-Grenze überschritten.

1966 Es wird eine Vereinsreise nach Einsiedeln durchgeführt mit einem Besuch des Historischen Museums im Kloster. Der Filmvortrag an der GV handelt von Wanderungen im Reusstal.

1967 Der Vogelschutzverein ist 30 Jahre alt. Franz Hunn wird für 18 Jahre Kassier gewürdigt. Der Verein zählt 118 Mitglieder und weist ein Vermögen von Fr. 388.30 aus.

1968 Die Generalversammlung findet erstmals in der Turnhalle statt. Die Vereinsreise führte uns in die Storchensiedlung Alträu. Ueber das Jahr verteilt organisierte der Verein zwei Exkursionen. Schwalbennester werden angeschafft .

1969 Es wird eine Patenschaft über Fr. 50.- für einen Storch übernommen. Name des Storches ist Adelbar. Hunn Franz wird Ehrenmitglied, er ist 20 Jahre Kassier des Vereines.

1970 Mitgliederbeitrag wird auf Fr. 3.- angehoben.

1975 Bestand der Nistkästen 195 Stück, deren 155 aufgehängt sind. Der Vogelfutterverkauf wird durch Pius Leimgruber durchgeführt. In unserer Gemeinde taucht die Tollwut auf.

1977 Der Verein wird 40 Jahre alt. Durch Initiative von Jakob Regez, Präsident, wird in Künten-Sulz ein neuer Vogelschutzverein gegründet. Das Vereinsvermögen beträgt Fr. 2’770.65. 196 Mitglieder zählt der Verein.

1982 Wie alle Jahre führt der Verein Nistkastenkontrollen durch. Es wird über 177 Kilo. Vogelfutter verkauft. Wie schon seit einigen Jahren umrahmt das Doppel Quartett die Generalversammlung musikalisch.

1983 Jakob Regez wird für 25 Jahre Präsidentschaft geehrt und zum Ehrenpräsidenten ernannt. Er erhält als Geschenk vom Verein einen geschützten Wanderfalken.

1986 Der Jahresbeitrag wird auf Fr. 8.- erhöht. Beim Vogelfutterverkauf wurden 250 Kilo abgesetzt.

1987 Wieder ist der Verein 10 Jahre älter. Der Vogelfutterverkauf steigt auf 360 Kilo an. Es wird eine Abendexkursion mit Künten-Sulz durchgeführt, sowie Schülerexkursionen. Es werden Fr. 1’751.- Mitgliederbeiträge eingezogen. Das Vermögen ist auf Fr. 4’886.30 angestiegen.

1989 Es werden Exkursionen sowie Nachtexkursionen mit Künten-Sulz durchgeführt.

1992 Der Verein wird immer aktiver. Es werden folgende Tätigkeiten durchs Jahr hindurch durchgeführt. Heckenpflege im Hürst, Schüler-Exkursionen, Reise Wasserschloss Hallwil mit Wanderung am Hallwilersee. Die Jugend-Natur-Schutzgruppe wird gegründet. Ausser Stetten sind Künten-Sulz sowie Niederrohrdorf die Trägervereine.

1994 An der Einweihung des Mehrzweckgebäudes hilft unser Verein tatkräftig mit.

1997 Zu seinem 60. Geburtstag veröffentlichte der 1937 gegründete NAVOS eine informative Festschrift. Höhepunkt des Jubiläumsjahres war sicher die Ausstellung „Vielfältige Natur“. Josef Gasser und seine Mitarbeiter brachten mit der wunderschönen und lehrreichen Ausstellung den Wald mit der ganzen Vielfalt seiner Lebewesen in den auf dem Schulhausplatz aufgestellten Pavillon. Die über den Kanton hinaus beachtete NAVOS-Ausstellung musste nach einer Woche leider wieder abgeräumt werden. Das parallel zur Ausstellung geführte Festbeizli trug wesentlich zum rekordhohen Jahresüberschuss der Vereinskasse von rund 5’000 Franken bei. Anlässlich des Jubiläums wurde in Stetten auch die kantonale Delegiertenversammlung abgehalten.

1998 Das Jahr stand in der Gemeinde im Zeichen des Jubiläums „1000 Jahre Stetten“. Der NAVOS beteiligte sich am Dorffest im August während drei Tagen mit einer Grillbeiz. Und anlässlich der im Oktober durch die Bevölkerung erfolgten Pflanzung von tausend Eichen im Hürstwald führte der Verein die Festwirtschaft. Der Arbeitseinsatz von NAVOS-Mitgliedern bei grossen Gemeindefesten demonstriert auch immer wieder die starke Verankerung des Vereins im Stetter Dorfleben

1999 Der erstmals organisierte Raclette-Plausch erweist sich als gute Möglichkeit die Kameradschaft zu pflegen und Gäste einzuladen. Der Anlass erweitert das zur Tradition gewordene – und im Laufe der Jahre immer umfangreicher gewordene – NAVOS-Jahresprogramm mit den Morgen-, Abend- und Winter- und Schülerexkursionen, mit Pfingstwanderung und Vereinsreise und mit den drei Arbeitseinsätzen (Heckenpflege, Nistkastenreinigung und Schutz des Amphibienzuges). Die Vereinsreise führte nach Schaffhausen ins Stemmlermuseum. Am 26. Dezember fegte der Jahrhundertsturm „Lothar“ über das Land und hinterliess neben enormen Schäden auch neue Chancen für die Vegetation.

2000 Ein besonderes Ereignis für die Vogel- und Naturfreunde war die Ankunft eines Weissstorchenpaars auf dem alten Kamin der Brennerei Humbel. Dies dank den Vorbereitungsarbeiten von Max und Angela Humbel. Mit dem Grillstand am Musiktag in Stetten engagierte sich der NAVOS wieder an einem dörflichen Grossanlass. Die Vereinsreise führte ins Rheindelta am Bodensee.

2001 Erstmals seit 1994 wurde die Lurchschranke an der Künterstrasse nicht aufgestellt. Die Veränderung des Amphibienzugs hatte die Zahl der jeweils sicher über die Strasse gebrachten Tiere markant reduziert. Dies, nachdem Mitte der 90er Jahre noch gegen 600 Amphibien (hauptsächlich Grasfrösche) gezählt werden konnten. Für seinen Einsatz für die Natur und für die Förderung des Bewusstseins für die Natur wird Josef Gasser zum Ehrenmitglied ernannt. Der Kassenbestand erreicht rund 19’000 Franken.

2002 Erstmals haben es zwei Stetter Jungstörche geschafft in den Süden zu fliegen. Im Vorjahr war der Jungstorch wahrscheinlich dem Kälteeinbruch zum Opfer gefallen. Die Vereinsreise führte zum Vogelpark Steinen im Schwarzwald. Mit www.navos.ch ist der Verein mit einer informativen Homepage im Internet präsent.

2003 NAVOS-Präsident Alois Vogler kann mit Unterstützung der Feuerwehr gleich drei Jungstörche für die Beringung vom Kamin holen. Die Storchenberingung entwickelt sich immer mehr zu einem kleinen Dorffest mit der Chance den Storch ganz nah zu sehen für die Kleinen und mit dem Apero für die Grossen. Das Kantonsjubiläum „200 Jahre Aargau“ brachte für den NAVOS einen zusätzlichen Arbeitseinsatz mit der Mitarbeit in der Festwirtschaft. Anna Fischer und Armin Zuber werden zu Ehrenmitgliedern ernannt.

2004 Der NAVOS sperrte erstmals zum Schutz des Amphibienzuges während einer Woche jeweils nachts die Strasse Stetten – Künten Sulz. Die Sperrung erfolgt mit Bewilligung der beiden betroffenen Gemeinden, wird aber leider nicht von allen Autofahrern respektiert. Der Vereinsausflug führte zum Naturschutzzentrum La Sauge am Neuenburgersee. Die Auswertung einer Umfrage zu den Vereinsaktivitäten zeigt, dass die NAVOS auf dem richtigen Weg ist. Angela und Max Humbel, die sich um die Storchenansiedlung in Stetten verdient gemacht haben, werden zu Ehrenmitgliedern bestimmt.

2005 André Muiter wird in den Vorstand gewählt. Ein prominent platzierter Beitrag in der Mittellandzeitung über die Beringung macht die Stetter Störche im ganzen Kanton bekannt. Zum Erfreulichen gehörten 2005 u.a. auch zwei Turmfalkenbruten mit sieben Jungen.

2006 Die Mitgliederstatistik zeigt 70 Familienmitglieder und 60 Einzelmitglieder. Die Vereinsreise führte ins Entlebuch. Einer der zwei 2006er Jungstörche wurde auf den Namen Alois getauft, auch als Anerkennung für den Einsatz des NAVOS-Präsidenten für die Natur.

2007 Die Jahresrechnung zeigte einen erfreulichen Überschuss von 3’700 Franken. Dazu beigetragen hat auch die anlässlich der Schulhauseinweihung zusammen mit Frauenverein und Familientreff geführte Spaghetteria. Yolanda Hügli wurde in den Vorstand gewählt und zur Aktuarin bestimmt. Einige Vereinsmitglieder bilden eine Arbeitsgruppe zum laufenden Flicken und Ersetzen der defekten Nistkästen. Die jeden Herbst durchgeführte Kontrolle der rund 300 Nistkästen zeigt regelmässig eine hohe Belegung der Nisthilfen in der Grössenordnung von etwa 75 Prozent. Der grosse Arbeitseinsatz lohnt sich also. Die Bereitstellung von Nisthilfen gehörte schon zu den ersten Aktivitäten des Vereins, wie auch der Vogelfutterverkauf.

2008 Alois Vogler führt seit zwanzig Jahren mit grossem Einsatz den Verein. Die GV ehrte das langjährige Vorstandsmitglied Kurt Meier mit der Ehrenmitgliedschaft. Neben der Sperrung der Strasse Stetten – Künten Sulz während einer Woche wurde zum Schutz des Amphibienzuges auch wieder eine Lurchschranke an der Küntenstrasse erstellt. Die Vereinsreise ging zur Storchensiedlung Altreu. Der neu ins Programm aufgenommene Familienplauschtag animiert auch die Kleinen zum Mitmachen. Die GV setzte die nach zwanzig Jahren revidierten Statuten in Kraft. Mit dem neuen Rekordstand von gut 29’000 Franken ist die Kasse für künftige Aufgaben des Vereins gerüstet. Das Bösimoos wurde erfreulicherweise von Pro Natura ersteigert – zur Förderung der Froschpopulation. Für den NAVOS, die ebenfalls entsprechende Abklärungen getroffen hatte, war das Projekt ein zu grosser Brocken.

2009 Drama im Stetter Storchennest. Das neue Storchenweibchen wurde vom letztjährigen vertrieben und attackierte die drei Jungstörche. Dank Noteinsatz des NAVOS-Präsidenten mit Feuerwehrunterstützung hat wenigstens ein Jungstorch überlebt. Eine weitere Horstplattform für Störche hofft auf baldige Benutzung. Sepp Businger wurde in den Vorstand gewählt.

2011 Die Durchsicht der Jahresberichte und Sitzungsprotokolle über die vergangenen Vereinsjahre zeigt einerseits eine markante Ausweitung der Vereinsaktivitäten und parallel dazu eine Entwicklung vom klassischen Vogelschutz in Richtung eines breit verstandenen Naturschutzes und der Förderung von Freude und Verständnis an der Natur. Der 2011 zum dritten Mal organisierte Familienwaldtag und Aktivitäten, wie der Bau von Insektenhotels als wichtige Nisthilfen, illustrieren diese mit grossem Einsatz erfolgte Entwicklung. Zum traditionellen Jahresprogramm kam 2011 die Vorbereitung für das Vereinsjubiläum. Der NAVOS wird zu seinem 75. Geburtstag im 2012 im August einen Natur-Informationspfad einweihen. Dieser soll Naturbegeisterten an sieben Posten einen guten Einblick in die hiesige Natur vermitteln.

Peter Heimgartner / Peter Sonderegger

 

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